1919 trafen sich Frauen, um Perspektiven für eine friedliche Nachkriegsordnung und zur Vermeidung künftiger Kriege zu entwickeln. Sie waren seit der Ende des 19.Jahrhunderts engagiert für Frieden und Frauenrechte. Wichtige Frauen wie Margarethe Selenka, Bertha von Suttner, Clara Zetkin, Anita Augspurg, Lida Gustava Heymann, Getrud Woker uvm. gehörten dazu, die die Ursachen von Krieg und Gewalt analysierten, Grundlagen für den Völkerbund erdachten und sich für Abrüstung und Völkerverständigung  im Rahmen ihrer internationalen Verbindungen einsetzten.

Auch 2019 analysieren Frauen immer noch und immer wieder Ursachen von Krieg und Gewalt und setzen sich für Konfliktprävention und eine menschliche Sicherheit ein, die nicht nur geostrategische und wirtschaftliche Überlegungen einbeziehen, sondern auch Bedrohungen von Umwelt und Klima, gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen, die Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung – Geschlechtergerechtigkeit ganz allgemein.

Heidi Meinzolt, WILPF, und Eva Maria Volland stellen im Rahmen der Revolutionswerkstatt München zahlreiche Initiativen von Frauen für friedliche Konfliktregelungen der letzten 100 Jahre vor: Abrüstungsinitiativen, Kampf gegen Wiederbewaffnung und gegen Massenvernichtungswaffen, Regelungen zum Schutz von Frauen vor Krieg und Not. Im Zentrum der Diskussion steht der nachgewiesene politische Mehrwert der Beteiligung von Frauen auf allen Ebenen der Verhandlungen und Konfliktlösung. Die Referentinnen eröffnen Perspektiven hin zu aktuellen Debatten über die Frauen-Frieden-Sicherheitsagenda, eine feministische Außenpolitik und eine friedliche Entwicklung in Europa. Viele dieser Ideen und Visionen haben immer noch nicht den ihnen angemessenen Stellenwert in der öffentlichen Debatte, können aber Mut machen.